Beitrag von Peter Scharl 01.03.2014

1. Gesellschaft organisieren 2. Sozial-ökologisch Wirtschaften (Gesamtbeitrag als PDF Dokument am Ende)

Für den Themenbereich

„Tausch-Ringe, Tausch-Systeme und Zusammenarbeit mit Komplementär-Systemen, Komplementär-Währungen etc.“

empfiehlt sich meiner Ansicht nach der 3. Strang:

3. Gemeinschaft leben

Buen vivir. Creative Commons. Wissen & Technologie.

Nach der Definition von Ivan Illich ist Konvivialität „individuelle Freiheit, verwirklicht in wechselseitiger persönlicher Abhängigkeit“. Konvivialität bezeichnet ein friedliches, gemeinschaftliches Leben auf kreative und (kollektiv) selbstverwaltete Weise. Der Begriff steht damit für eins der richtungsweisenden Ideale für einen gerechten und partizipativen Weg in eine Gesellschaft jenseits des Wachstums.

Institutionen und Technologien dienen derzeit der profitorientierten Wirtschaft, stattdessen sollten sie ein gemeinschaftliches Leben unterstützen.

Wichtige Fragen für die Forschung und Debatte in diesem Feld sind: Wie können wir unseren Geist und Körper von der Abhängigkeit von Wachstum befreien? Wie können wir konviviale Technologien fördern, die dem Gemeinwohl dienen sowie Teilen und Kooperation erleichtern? Konvivialität eröffnet auch das Diskussionsfeld über alternative Wohlstandsmodelle im Allgemeinen und gelebte Utopien aus verschiedenen Teilen der Welt, wie zum Beispiel das lateinamerikanische „Buen Vivir“ oder das afrikanische „Ubuntu“-Konzept.

Viele dieser Konzepte kritisieren die westliche Wahrnehmung der Natur als eine Ware und schlagen eine andere Mensch-Natur-Beziehung vor. Diese Modelle können Inspiration liefern für neue Formen des Wohnens, der Produktion und der Nutzung von Waren und Dienstleistungen – nicht individualisiert, sondern innerhalb einer lebendigen Gemeinschaft.

Der Themenstrang „Gemeinschaft leben“ kann die folgenden Debatten und Inhalte beinhalten:

+ Debatte

  • Wie kann die Wachstumslogik aus einer kulturellen und ethischen Perspektive kritisch reflektiert werden?
  • Welche neuen Lebensweisen wollen und brauchen wir und wie findet eine kulturelle Transformation statt?
  • Wie können die aktuellen Debatten über Glück, das gute Leben und Wohlstand ohne Wachstum für den Degrowth-Diskurs fruchtbar gemacht werden?
  • Welche Technologien wollen und brauchen wir für eine Degrowth-Gesellschaft?
  • Welche Grenzen und Konflikte haben Kulturen und Institutionen für gemeinschaftliches Leben und Konvivialität? Welche Chancen bergen sie?
  • Wie entwickelt sich gemeinschaftliches Leben in Autarkie, offenem Lokalismus und auf globalem Niveau?

+ Inhalte

  • Buen Vivir und Postentwicklung
  • Mentale Infrastrukturen und kulturelle Treiber von (Post)Wachstum
  • Urbanisierung, Entfremdung und Gegenbewegungen
  • Persönliche und kulturelle Veränderungsprozesse
  • Spiritualität
  • Kultur, Identität und wertschätzende Sprache
  • Konviviales und erfahrungsbasiertes Lernen und Wissensproduktion
  • Konviviale, freie und Open Source-Technologien
  • Creative Commons
  • Leben in Gemeinschaft

Ich persönlich werde bis zum 28.02.2014 einen „Call for Participation“ machen, der unsere Erfahrungen im Allgäu transportiert, angefangen bei den Tauschringen über die Transition-Bewegung hin zur ReWiG-Genossenschaft und das Zusammenwirken aller Bereiche hin zu einem „Nachhaltigen Allgäu“.

Als Form werde ich ein „World-Cafe“ vorschlagen.

Peter Scharl, Mitinitiator eines BTT in Verbindung mit der“degrowth-Konferenz“ und mit im LeitungsTeam von

Organisierte Nachbarschaftshilfe NIMM & GIB      ~     87700 Memmingen    ~     Pfaffengasse 10

nah am Westertor und am MGH    ~    Tel. Büro: 08331 / 640 690 8     ~      Bürozeit nach Vereinbarung

Fax: 03212-1296983     ~    Anfragen auch über AnrufBeantworter oder    ~  mail@NIMMundGIB-MM.de

Ich freue mich über Äußerungen der Mitarbeitsbereitschaft, eigener Inputs etc.! Traut Euch!

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